Der Fabrikant Max Jehn
Bruno Max Jehn wurde am 17.12.1891 in Gößnitz als Sohn des Spinnereibesitzers Hermann Bruno Jehn und seiner Ehefrau Anna Albine geb. Wolf geboren.
Im Ersten Weltkrieg wurde er am 25.02.1916 als Leutnant mit dem Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet.
Max Jehn war Mitinhaber der Firmen Bruno Jehn und der Jehn & Hoffmann GmbH.
1935 übernahm Max Jehn die Firma Richard Weller Wollwarenfabrik in Saupersdorf und wandelte die Firma in die Max Jehn Kleiderfabrik mit Sitz in Gößnitz um.
"Im Sommer 1944, nach dem Attentat vom 20. Juli, kam Frau P., eine Fabrikantenfrau (aus Schmölln) zu der der Angeklagte (Walter Sch.) aber sonst in keinem Abhängigkeitsverhältnis stand, abends, als er Futter holte, auf ihn zu und erzählte ihm, sie könne Tag und Nacht nicht schlafen, denn der Fabrikant Jehn in Gössnitz habe zu ihr gesagt, Hitler sei ein grosser Verbrecher und Mörder. Sie fragte ihn, was sie denn tun solle. Er antwortete ihr, dafür sei der SA-Führer Tru. oder die Gestapo zuständig. Frau P. forderte ihn daraufhin auf zu Tru. zu gehen und ihm zu sagen, sie lasse ihn zu sich bitten. Der Angeklagte ging darauf zu Tru. und richtete ihm aus, dass er zu Frau P. kommen solle. .....
Auf seine Mitteilung an Tru. hin ist das Verfahren gegen Herrn Jehn in Gang gekommen, Frau P. ist über die Äusserung als Zeugin vor der Polizei und dem Volksgerichtshof vernommen worden, hat bestätigt und daraufhin ist Herr Jehn am 16.1.1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt" worden. Quelle: DDR-Justiz und NS-Verbrechen, Band XII, Verfahren Nr. 1715a
Während seiner Haft ist sein ältester Sohn Wolfgang am 08.11.1944, im Alter von 19 Jahren, an der Ostfront gefallen.
Wenige Tage vor Kriegsende am 20.04.1945 wurde der Fabrikant Max Jehn als "Wehrkraftzersetzer" im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
Nach 1945 wurde zur Erinnerung an Max Jehn die Talstraße, in der sein Wohnhaus steht, in Max-Jehn-Straße umbenannt.